Verein für Geschichte und Heimatkunde Steinbach

 

Verein für Geschichte und Heimatkunde e.V.

61449 Steinbach (Taunus)

 

Mitglied im Hessischen Museumsverband -  in der Arbeitsgemeinschaft für Geschichts -

und Heimatvereine des Hochtaunuskreises - im Vereinsring der Stadt Steinbach (Taunus) -

im Förderverein Kreisarchiv

                                                                            

Geschäftsstelle Ilse Tesch (1. Vorsitzende) Austraße 1 b ♦ 61440 Oberursel  (Taunus) 

Telefon 06171/ 5 21 70 ♦ Fax 06171/ 973794

 

 

 

 

                                                                                                                                                                      Im Mai 2013

 

Lernen Sie Steinbachs Grenzen kennen!


Steinbachs Grenze umfasst ca. 17 km und wird durch 94/96 Grenzsteine bezeugt.  Nachdem der Verein für Geschichte und Heimatkunde e.V. Steinbach im vergangenen Jahr eine Grenzsteinwanderung entlang der aktuellen Grenzlinie mit den historischen Grenzsteinen der Ordnungsnummern 73-94 angeboten hatte, trafen sich am 20.04.2013 23 Teilnehmer zur zweiten Route. Sie führte uns vom Ausgangspunkt an der südlichsten Eiche des Taunus bzw.  an dem Grenzstein Nr.1  auf dem alten Viehtriebsweg in die Waldflur 1 zu den Steinen, die den Steinbacher Stadtwald abmarken und die eine eigene Ordnungsnummerierung von 1  bis 28 besitzen. Leider waren auch von diesen Steinen nicht mehr alle zu finden;  so entdeckten wir ca. 20.


Geführt wurde die Grenzsteinwanderung von unserem Vorstandsmitglied Kai Hilbig,  der sich ausgezeichnet vorbereitet hatte und sachdienliche Informationen zu den einzelnen Steinen und ihrer Ortung gab. So erfuhren wir u.a., dass früher sogenannte "Lochbäume"  (Bäume mit Kerben in Kniehöhe) als Grenzzeichen dienten und dass in der Hohe Mark im 16. Jahrhundert Grenzsteine gesetzt wurden. Durch die Teilnahme des für Steinbach zuständigen Obmanns für Grenzsteine im Hochtaunuskreis,  Hanspeter Borsch,  konnten auftretende Fragen fachmännisch beantwortet werden,  so z.B., was ein F auf zwei Grenzsteinen bedeuten konnte.  Er bestätigte die Auffassung, dass im Steinbacher Wald nicht nur Grenzsteine,  sondern auch Eigentumssteine zu finden sind, und dass die betreffenden Steine Frankfurter markierten. Unterwegs berichteten Heide Margraf und Ilse Tesch über die Zugehörigkeit Steinbachs zu der Kronberger Mark und der Hohe Mark, die sich nach einem allgemeinen Trend als zunehmend schwierig erwies und oft zu Streitigkeiten führte. Als die Kronberger Mark schließlich 1809 aufgelost wurde, erhielt Steinbach den oberen Teil des Altkönigs und 1810 in einer Nachbereinigung die Looshecke. Bei Auflösung der Hohe Mark bekam Steinbach den Gemeindewald/Heidewald. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass bei der 1972 geplanten Gebietsreform des Obertaunuskreises/Hochtaunuskreises Steinbach den Heidewald an Oberursel abtreten sollte. Durch die Tatsache,  dass Steinbach 1972 selbständig blieb, konnte dies abgewendet werden.

Eine sehr zufriedene Teilnehmerschar dankte Kai Hilbig am Grenzstein Nr.94 für eine interessante und fachkundige Führung. Beim gemütlichen Kaffeetrinken im Archiv des Geschichtsvereins konnte noch Nachlese gehalten werden.
 

23.  April 2013                       Ilse Tesch